Wintersemester 2024/25
(Beginn: 14. Oktober 2024)
Dogmatik
Dozent: Prof. Dr. Christoph Binninger
Gotteslehre I – Allgemeine Gotteslehre (De Deo uno)
Die Vorlesung befasst sich mit der Lebensfülle des dreipersonalen göttlichen Selbst (z. B. Unwandelbarkeit, Ewigkeit, Wahr-Sein, Allmacht Gottes). (2 SWS)
Literatur:
MÜLLER, G. L., Katholische Dogmatik. Für Studium und Praxis der Theologie, Freiburg/ Br. ²1998.
Rahner, K., Grundkurs des Glaubens, Freiburg/ Br. 1975.
Scheffczyk, L., Der Gott der Offenbarung. Gotteslehre: Katholische Dogmatik, Bd. 2, Aachen 1996.
Schneider, Th. (Hg.), Handbuch der Dogmatik, Bd. 1, Düsseldorf ²1995.
THOMAS VON AQUIN, Summa Theologica I.q.1-13.
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Patrologie
Dozent: Prof. Dr. Christoph Binninger
Kirchenväter I – Von der nachapostolischen Zeit bis zum Beginn der Regierungszeit Konstantins
Die Vorlesung möchte das Leben, die theologischen Lehren und die Spiritualität der Kirchenväter von der nachapostolischen Zeit über die Verfolgungszeit bis hin zum Beginn der Regierungszeit Konstantins darstellen und ihre bleibenden Verdienste für das Leben der Kirche herausheben. (2 SWS)
Literatur:
Altaner, B. / Stuiber, A., Patrologie. Leben, Schriften und Lehre der Kirchenväter. Freiburg/ Br. 1978.
Drobner, H., Lehrbuch der Patrologie, Freiburg/ Br. 1994.
Friedrowicz, M. Theologie der Kirchenväter. Grundlagen frühchristlicher Glaubensreflexion, Freiburg/ Br. 2007.
Friedrowicz, M., Apologie im frühen Christentum. Die Kontroverse um den christlichen Wahrheitsanspruch in den ersten Jahrhunderten, Paderborn ³2000.
Primärquellen: Fontes christiani
BKV²
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Pastoraltheologie
Dozent: Prof. Dr. Veit Neumann
Struktur, Institution und Gesellschaft – Pastoralsoziologische Bezüge für die angemessene Verkündigung
Behandelt werden Anliegen, Formen und Genese der Soziologie. Zentralbegriffe wie Gesellschaft, Gruppe, Rolle, Funktion und Handeln stehen dabei im Zentrum der Betrachtung. Es geht um die soziologische Wirklichkeit der Pfarrei und weiterer kirchlicher Institutionen, wobei Vorzüge und Grenzen der soziologischen Perspektive in den Blick genommen werden. Thema sind auch die Sozialgestalt der katholischen Kirche und christlicher Lebenszusammenhänge in historischer Betrachtungsweise. Die Ziele, Methoden und Strukturen pastoraltheologischen Arbeitens, die zur
Sprache kommen, sind auf eine angemessene Verkündigungstätigkeit hingeordnet. (2 SWS)
Literatur:
FOERST J. et al., Abbruch oder Aufbruch? Von der Eigendynamik des kirchlichen Strukturwandels, Berlin, Münster 2010
HARTMANN R., Was kommt nach der Pfarrgemeinde? Chancen und Perspektiven, Würzburg 2013
ETSCHEID-STAMS M. et al. (Hsg./Mitwirkende), Kirchenaustritt – oder nicht? Wie Kirche sich verändern muss, Freiburg 2018
ZIMMER M., Netzwerke in pastoralen Räumen. Wissenschaftliche Analysen – Fallstudien – praktische Relevanz, Würzburg 2017
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Kirchenrecht Dozent: Prof. Dr. Yves Kingata
Einführung in das Kirchenrecht
Die Vorlesung bietet den Studierenden eine erste fachliche Begegnung mit der Kanonistik. Ausgehend von der Entstehung der Kirche setzt sie sich mit der Entwicklung sowie den grundlegenden Fragen des Rechts in der Kirche auseinander. Ausgewählte Materien aus verschiedenen Sachbereichen des CIC/1983, insbesondere aus den allgemeinen Normen sowie dem Verkündigungs- und Heiligungsdienst, bilden den Schwerpunkt dieser Lehrveranstaltung. (2 SWS)
Literatur:
AYMANS W., Kanonisches Recht. Lehrbuch aufgrund des Codex iuris canonici Begründet von Eduard Eichmann, fortgeführt von Klaus Mörsdorf, neu bearbeitet von Winfried Aymans, 13., völlig neu bearb. Aufl., Bd. I, Paderborn u.a. 1991.
DEMEL S., Einführung in das Recht der katholischen Kirche: Grundlagen – Quellen – Beispiele 8, Darmstadt 2014.
HAERING S., REES W., SCHMITZ, H. (Hg.), Handbuch des katholischen Kirchenrechts, 3. Aufl. grundlegend neubearb., Regensburg 2015.
LÜDICKE K. (Hg.), Münsterischer Kommentar zum Codex Iuris Canonici unter besonderer Berücksichtigung der Rechtslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Essen seit 1985 (Loseblattwerk; Stand des Gesamtwerks: 47. Lfg., Februar 2018) (mit periodisch aktualisiertem Quellen- und Literaturverzeichnis).
RHODE U., Kirchenrecht, Stuttgart 2015.
DE WALL H., MUCKEL, S., Kirchenrecht. Ein Studienbuch, 6. Aufl. überarb., München 2022.
MÜLLER L, OHLY C., Katholisches Kirchenrecht: ein Studienbuch, Paderborn 22022.
ALTHAUS R., Der Synodale Weg und die Beteiligung des Volkes an der Bischofswahl. Einige kirchenrechtliche Aspekte, in: ThGl 112 (2022) 291-309.
BERKMANN B., Kanonisches Recht im Spannungsfeld von Theologie und Rechtswissenschaft, in: Wissen und Recht (2022) 423-441.
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Kirchenrecht
(Seminar)
Dozent: Prof. Dr. Yves Kingata
Aktuelle Themen aus der Kanonistik: Verfassung – Verkündigung – Feier der Sakramente
Das Zweite Vatikanische Konzil liefert in LG 8 eine der wichtigsten Aussage zur Kirche und spricht davon, dass sie nicht nur als eine von Christus gestiftete Gemeinschaft des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe bezeichnet werden kann. Sie ist zugleich ein sichtbares und verfasstes Gefüge. Die Reflexion über Glauben und geoffenbarte Wahrheiten ist der spezifische Gegenstand der Theologie, während sich das Kirchenrecht des theologischen Gehalts bedient, um die Wesensstruktur für das Gemeinwohl der Kirche und für das Ziel des Seelenheils der Gläubigen durch Gesetze zu regeln. Vor dem Hintegrund, dass die Kirche vor allem durch die Verkündigung des Gotteswortes und die Feier der Sakramente auferbaut wird, setzt das Seminar den Fokus auf die aktuellen Themen aus der Kanonistik. Dabei soll der Akzent unter anderem auf das vom Papst Franziskus neu aufgerollte Subsidiaritätsprinzip und die damit verbundene Weltsynode sowie auf die Tragweite der Menschenrechte in der Theologie und im Recht der Kirche. Zudem soll bei der Darlegung der wichtigsten Elemente der Ordnung des Verkündigungs- und Heiligungsdienstes sowie der Verfassung der Kirche der Blick auf die Stellung von Frauen und die Mitverantwortung der Laien, die Digitalisierung und nicht zuletzt auf den Umgang mit der künstlichen Intelligenz geworfen werden. (2 SWS)
Literatur:
AYMANS W., Kanonisches Recht. Lehrbuch aufgrund des Codex iuris canonici Begründet von Eduard Eichmann, fortgeführt von Klaus Mörsdorf, neu bearbeitet von Winfried Aymans, 13., völlig neu bearb. Aufl., Bd. I, Paderborn u.a. 1991.
HAHN J., SCHUELLER T. (Hg.), Kirchenrecht in den Medien, München 2013.
HAERING S., REES W., SCHMITZ, H. (Hg.), Handbuch des katholischen Kirchenrechts, 3. Aufl. grundlegend neubearb., Regensburg 2015.
LÜDICKE K. (Hg.), Münsterischer Kommentar zum Codex Iuris Canonici unter besonderer Berücksichtigung der Rechtslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Essen seit 1985 (Loseblattwerk; Stand des Gesamtwerks: 47. Lfg., Februar 2018) (mit periodisch aktualisiertem Quellen- und Literaturverzeichnis).
BERKMANN B., Pfarreien im Umbruch – Strukturen für die Zukunft. Vorwort zur Sonderausgabe, NomoK@non (2022)
GRASSMANN, A., Der Pfarrer – ein herausgeforderter Amtsträger: Aufgaben, Rechte, Pflichten und Perspektiven eines kirchlichen Berufs, Regensburg 2023.
REES W., Präsent oder digital?: lässt Kirchenrecht eine Digitalisierung in der pastoralen Praxis zu?, in: Wilhelm Rees (Hg.), Digitalisierung – Religion – Gesellschaft, Innsbruck 2021.
KAEMPER B., Auswirkungen der Digitaliserung auf die Kirchen, in: Kirche & Recht 29 (2023) 259-268.
NOBEL M., To proclaim the Gospel Online – Challenges and Difficulties: Towards a possible Diocesan Protocol for Ministers of the Divine Word in the Online Environment, in: The Canonist 10 (2019) 87-126.
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NT-Exegese
Dozent: Prof. Dr. Hans-Ulrich Weidemann
Die Bergpredigt
Die sog. Bergpredigt ist die erste von insgesamt fünf großangelegten Reden, die Jesus im Matthäusevangelium hält – und sicher die bedeutendste. Der synoptische Vergleich zeigt, dass der Evangelist Matthäus hier Jesuslogien aus unterschiedlichen Quellen zu einer eindrücklichen Komposition zusammengestellt und als eine an die Nachfolger Jesu gerichtete „Lehre“ inszeniert hat. Dass diese unter freiem Himmel und vor Publikum stattfindet – also in der Öffentlichkeit und damit für die griechisch-römischen Antike in einem Bereich männlicher Interaktion –, ist programmatisch, geht es doch in weiten Teilen darum, wodurch Jesusnachfolger in eben diesem Bereich auffallen sollen – und wodurch nicht. Schließlich sollen sie „ihr Licht leuchten lassen vor den Menschen“ (5,16).
In der Vorlesung wird die Bergpredigt unter diesen Vorzeichen als ein Text ausgelegt, in dem die Bedingungen von Jesusnachfolge im öffentlichen Raum formuliert werden. Neben den „klassischen“ Fragen der Überlieferungsgeschichte und Redaktionsanalyse geht es dabei insbesondere um eine Wahrnehmung der Bergpredigt als eines genuin jüdischen Textes. Da die Bergpredigt in der das Evangelium beschließenden Osterszene Mt 28,16–20 zur Blaupause für die Unterweisung im Kontext der Heidenmission erklärt wird, ist die Erarbeitung ihres biblisch-jüdischen Hintergrundes historisch wie hermeneutisch grundlegend. (2 SWS)
Literatur (neben den Matthäus-Kommentaren von P. Fiedler, J. Gnilka, M. Konradt, U. Luz):
BROOKS, P., Behandelt Menschen mit Güte, Die Bergpredigt in der islamischen Überlieferung, in: CIBEDO-Beiträge zum Gespräch zwischen Christen und Muslimen 4 (2019) 170-177.
SCHOCKENHOFF E., Die Bergpredigt. Aufruf zum Christsein, Freiburg etc. 2014.
STRECKER R., Die Bergpredigt. Ein exegetischer Kommentar, Göttingen 1984.
THEOBALD M., Wie die Bergpredigt gelesen werden will. Zwölf Hinweise aus der Sicht heutiger Forschung, in: ThQ 192 (2012) 256–279.
VOLP, U., Ethik (Bergpredigt), in: J. Schröter (Hg.), Jesus Handbuch, Tübingen 2017, 552-561.
WEIDEMANN H.-U. (Hg.), „Er stieg auf den Berg und lehrte sie“ (Mt 5,1f.). Exegetische und rezeptionsgeschichtliche Studien zur Bergpredigt (SBS 226), Stuttgart 2012.
WEIDEMANN H.-U., Die andere Wange. Die Thematisierung von männlicher Gewalt in antiken Maskulinitätsdiskursen am Beispiel der Bergpredigt im Matthäusevangelium, in: U. Fenske / G. Schuhen (Hg.), Geschichte(n) von Macht und Ohnmacht. Narrative von Männlichkeit und Gewalt, Bielefeld 2016, 31–50.
WENGST K., Das Regierungsprogramm des Himmelreiches. Eine Auslegung der Bergpredigt in ihrem jüdischen Kontext, Stuttgart 2010.
WILK F. (Hg.), Das Vaterunser in seinen antiken Kontexten. Zum Gedenken an Eduard Lohse (FRLANT 266), Göttingen 2016.
ZEILINGER F., Zwischen Himmel und Erde. Ein Kommentar zur „Bergpredigt“ Matthäus 5–7, Stuttgart 2002.
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Griechische Lektüre zur Vorlesung (fakultativ)
Dozent: Prof. Dr. Hans-Ulrich Weidemann
In der Lektüre werden zentrale Texte aus dem Stoff der Vorlesung gemeinsam übersetzt und theologisch vertieft. (2 SWS)